Was haben der Schweißer Paul, der Friseur Christian und der Oberstudienrat Fritz gemeinsam? Sie alle spielen Schach in einem Verein, Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Zusammen mit vielen anderen aus allen denkbaren Berufsgruppen, vom Schornsteinfeger bis zum Augenarzt, vom Schüler bis zum Rentner.
Nur wenige stachen durch besondere Leistungen hervor, sei es, dass sie einmal Stadtmeister wurden oder gar Landesmeister, dass sie ein Buch veröffentlichten oder ein öffentliches Amt bekleideten. Doch alle zusammen prägen sie das Leben im Klub, haben ihre guten und schlechten Seiten, pflegen ihre Marotten und sind sich in Freundschaft wie Gegnerschaft herzlich verbunden in ihrer Liebe zum Schachspiel.
Der Autor Jürgen Nickel, seit 1962 führendes Mitglied im traditionsreichen Flensburger Schachklub von 1876, hat viele Jahre mit ihnen am Brett und unterwegs auf Turnieren verbracht und manche amüsante oder nachdenklich stimmende Geschichte mit ihnen erlebt, die er in den letzten 30 Jahren gesammelt hat. Unter den insgesamt 27 Erzählungen sind auch vier, die auf Recherchen beruhen und weiter in die Geschichte des Klubs zurückgehen.
Leser des jährlichen Schachkalenders kennen und schätzen Jürgen Nickels besonderes Erzähltalent seit langem. Es ist eine Art Poesie des Alltags, mit der er die scheinbar nebensächlichen kleinen Dinge des Lebens wie in einem Vergrößerungsglas zum Leuchten bringt. Der Humor kommt dabei nie zu kurz.
Inhaltsübersicht
Der unbekannte Doppelgänger 7
Der Turm bekam kalte Füße 14
Ein bedeutender unbedeutender Mensch 17
Wie vom Erdboden verschluckt 21
Auf dem Hochrad zur Schachpartie 26
Bitte ziehen Sie, wenn der Hund bellt! 37
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein 44
Die Unvollendete im Hospital 48
Unterlassen Sie gefälligst bolschewistische Züge! 55
„Juden dürfen nicht Mitglied sein!“ 68
Eine Schachaufgabe zu Hitlers Geburtstag 81
Lassen Sie bloß die Finger vom Schach! 86
Plauderei über Schach und Charakter 92
Allein von der Vorspeise wird man nicht satt 98
Turnierleiter, mein Gegner pfeift! 105
Gleich brennt das Brett, Herr Sämisch! 109
„Bitte, junger Freund, halten Sie die Klappe!“ 114
Warum kommt Willy eigentlich nicht mehr? 119
Barlachs Engel fliegt mit Verspätung 122
Schwarzer König zwischen Kamm und Schere 126
„Hallo, ich bin das Wunderkind!“ 132
„Immer feste druff!“ 142
Simultan mit kleinen Zwischenfällen 157
Keine Kekse mehr während der Partie! 166
Hinter Schiller war noch Platz 172
Der Mann mit dem Schirm 180
Keine Sprünge mehr um Mitternacht 187