Ein Schachmeister zwischen zwei Welten. Ludwig Engels, geboren 1905 in Düsseldorf, gehört seit den 1930er Jahren zu den besten Spielern Deutschlands. Nach mehreren Erfolgen auf nationaler Ebene stößt er 1935 in Bad Nauheim (2./3.Platz mit Eliskases hinter Bogoliubow) und vor allem 1936 in Dresden (2. Platz hinter Aljechin vor u.a. Maroczy, Stahlberg, Bogoljubow und Keres) in die Weltspitze vor. Bei der inoffiziellen Schacholympiade von München 1936 gehört er der Nationalmannschaft an, ebenso bei der Olympiade 1939 in Buenos Aires, wo die großdeutsche Mannschaft siegt und Engels das beste Turnierergebnis an seinem Brett erzielt.
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs beschließt die gesamte Mannschaft (neben Engels auch Eliskases, Michel, Becker und Reinhardt) in Südamerika zu bleiben. Hier nun beginnt das zweite Leben des Ludwig Engels: Er wird zu einer der prägenden Gestalten des brasilianischen Schachlebens und leistet einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung des Schachs in Südamerika.
Friedrich-Karl Hebeker, der bereits mit mehreren Arbeiten zu Ludwig Engels hervorgetreten ist, legt hier die erste umfassende Monographie zu dieser bedeutenden Gestalt der deutschen wie auch der südamerikanischen Schachgeschichte vor. Ludwig Engels, seine Wegbegleiter, Freunde und schachlichen Gegner werden im Kontext der zeithistorischen Entwicklung gewürdigt. So entrollt sich vor den Augen des Lesers ein faszinierendes und facettenreiches Mosaik der Schachwelt des 20. Jahrhunderts.
- 35 kommentierte Partien
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