Die Kunst des Schachspiels hat eine lange Tradition. Seit rund 1500 Jahren fasziniert das aus dem fernen Osten stammende Brettspiel die Menschen. Völkerwanderungen, Eroberungszüge und Reisende haben ihm zu weltweiter Verbreitung verholfen.
Colleen Schafroth hat sich über Jahre hinweg mit dem Thema beschäftigt und die facettenreiche Kulturgeschichte des Schachspiels in Bild und Text festgehalten. Von den ältesten literarischen Quellen und archäologischen Funden bis hin zu online ausgetragenen Schachwettkämpfen präsentiert sie die Entwicklung dieses strategischen Spiels. Seine gesellschaftliche Bedeutung hat sich im Lauf der Epochen gewandelt: Ausdruck von Heldentum im Mittelalter, galt es dem Adel der folgenden Jahrhunderte als Statussymbol, bis es sich schließlich zu einem regelrechten Denksport entwickelte, den man erst zu Hause, später in Clubs und schließlich auf internationalen Turnieren ausübte.
Zahlreiche Abbildungen veranschaulichen die Kreativität der Künstler bei der Gestaltung von Schachfiguren: Das Spektrum reicht von filigranen Miniaturskulpturen aus Elfenbein, Porzellan oder Bergkristall bis hin zu abstrakten Gebrauchsfiguren aus Holz, Eisen oder Kunststoff. Das Zusammenspiel von Funktion und Ästhetik führte zu Kunstformen, die in ihren unterschiedlichen Ausprägungen kulturelle Eigenheiten und gesellschaftliche Veränderungen widerspiegeln.
Ein spannender Streifzug durch die wechselvolle Geschichte des berühmtesten Brettspiels, das seinen Reiz als intellektuelle Herausforderung nie eingebüßt hat.