Ich möchte nicht verhehlen, dass ich, ein bloßer Partiespieler ohne vorherigen Bezug zum Problemschach, mich selbst ursprünglich denkbar einfach den Kompositionen genähert hatte: Ich trat ohne jede Vorschule an die einzelnen Aufgabenstellungen heran und gelangte nach anfänglichem Probieren und Assoziieren immer mehr und schneller über die Erfassung des Aufgabengehaltes zur eigentlichen Lösung. Wie die LeserInnen schnell anhand der Beispiele erkennen können, prägten drei Charakteristika diesen Weg: Funktionalität der einzelnen Spielsteine, gegnerische Drohungen und aus der Ausgangslage ableitbare Mattbilder. Mitunter aber gesellte sich noch ein weiteres prägendes Merkmal dazu: Verwandtschaft mit einer anderen Komposition. Erinnerte mich also der Lösungsweg eines Problems an den Gehalt eines anderen, so habe ich mir erlaubt, die Besprechung der verwandten Aufgabe unmittelbar nachfolgen zu lassen bzw. extra darauf hinzuweisen.
Ich bin überzeugt, dass gerade PartiespielerInnen ungeachtet des Fehlens einer primären Erkenntnisvermittlung wie man sie beispielsweise im Zusammenhang mit dem Studium von Eröffnungsvarianten anstrebt, gleichsam als Reflex der gedanklichen Auseinandersetzung einen Lerneffekt in zweifacher Weise erzielen werden:
Zunächst wird den LeserInnen nach und nach immer mehr die individuelle Bedeutung jedes einzelnen Spielsteines, sein Wirkungskreis, aber überhaupt seine individuelle Einbettung in das Ganze, bewusst. Ein Problem mit wahllos herumstehenden oder gar keine Funktion besitzenden Figuren verliert für gewöhnlich in nicht unerheblichem Ausmaß an Schönheit und Eleganz. Die LeserInnen erfahren also, was eine Spielfigur zu leisten imstande ist und bekommen dadurch auch als PartiespielerInnen ein ganz anderes Gefühl hinsichtlich der von ihrer Armee ausgehenden Kräfte und welches scheinbar verborgene Potential - nicht unerheblich im Falle von Verluststellungen - in diesen schlummert. Mitunter ist es ein einzelner Stein, der gegen eine feindliche Übermacht reüssiert und das Matt in der vorgeschriebenen Zugzahl herbeiführt.
Das ausschließlich gedankliche Herangehen - und ich rate vom Herumprobieren auf dem Brette dringendst ab - schärft wiederum das für die praktische Partie so notwendige Vorstellungsvermögen, ohne das kein Remis oder Sieg erzielt werden kann.
Um möglichst großen Nutzen aus der vorliegenden Arbeit zu ziehen, empfehle ich den weniger geübten LöserInnen, den ersten Teil, also die "Ganz leichten“ Kompositionen, jedenfalls sorgfältig zu studieren, da jeder auch noch so scheinbar offensichtliche Zug, also auch der Mattgebende, erläutert wird, um sich erst danach auf das Terrain des zweiten und dritten Teiles zu begeben.
Einleitung
Auch im Sinne eines Lehrbuches musste ich doch eine gewisse inhaltliche Gliederung vornehmen, denn ebenso wie die bereits geübten LöserInnen sollten die mit der Lösung von Problemen weniger Vertrauten nach praktischer Heranführung an ausgewählte "Ganz leichte" Aufgaben in die Lage versetzt werden, in die Ästhetik "Ganz schöner" und "Ganz schön schwerer" Kompositionen einzutauchen, ohne aber der vorliegenden Arbeit den grundsätzlich angedachten Charakters eines schlichten Lesebuches zu nehmen. Die - so verständigen - LeserInnen mögen sich jedenfalls in ihrer wenigen Freizeit einfach nur ungezwungen an der Schönheit des Gehaltes der jeweiligen Problemstellung laben und dadurch Entspannung finden, um zumindest für kurze Zeit ihren an Zwängen und Systematik geprägten Alltag entrissen zu werden. Aus diesem Grunde habe ich auch ausdrücklich auf ein Schlagwort- bzw. Stichwortverzeichnis verzichtet - die Kompositionen folgen schließlich auch keiner strengen thematischen Anordnung.
Die Reihenfolge der Darstellung orientiert sich innerhalb der drei von ruf & ehn vorgegebenen Kategorien grundsätzlich, von einer Ausnahme abgesehen - siehe Nr. 45 und 46 - am Schwierigkeitsgrad der einzelnen Kompositionen - bei Aufgabe Nr. 1834 der jeweiligen Samstag-Standardausgabe bin ich eingestiegen -, wie ich ihn subjektiv und persönlich empfand, als ich die ausgewählten Probleme selbst löste. Als maßgebliche Kriterien legte ich die Klarheit der sich aufdrängenden Logik des Lösungsbeginns, wie sie sich mir offenbarte, die Vielzahl schwer durchzudenkender Varianten und deren mehr oder weniger offensichtliche Forciertheit zugrunde.
Ich möchte nicht verhehlen, dass ich, ein bloßer Partiespieler ohne vorherigen Bezug zum Problemschach, mich selbst ursprünglich denkbar einfach den Kompositionen genähert hatte: Ich trat ohne jede Vorschule an die einzelnen Aufgabenstellungen heran und gelangte nach anfänglichem Probieren und Assoziieren immer mehr und schneller über die Erfassung des Aufgabengehaltes zur eigentlichen Lösung. Wie die LeserInnen schnell anhand der Beispiele erkennen können, prägten drei Charakteristika diesen Weg: Funktionalität der einzelnen Spielsteine, gegnerische Drohungen und aus der Ausgangslage ableitbare Mattbilder. Mitunter aber gesellte sich noch ein weiteres prägendes Merkmal dazu: Verwandtschaft mit einer anderen Komposition. Erinnerte mich also der Lösungsweg eines Problems an den Gehalt eines anderen, so habe ich mir erlaubt, die Besprechung der verwandten Aufgabe unmittelbar nachfolgen zu lassen bzw. extra darauf hinzuweisen.
Ich bin überzeugt, dass gerade PartiespielerInnen ungeachtet des Fehlens einer primären Erkenntnisvermittlung wie man sie beispielsweise im Zusammenhang mit dem Studium von Eröffnungsvarianten anstrebt, gleichsam als Reflex der gedanklichen Auseinandersetzung einen Lemeffekt in zweifacher Weise erzielen werden:
Zunächst wird den LeserInnen nach und nach immer mehr die individuelle Bedeutung jedes einzelnen Spielsteines, sein Wirkungskreis, aber überhaupt seine individuelle Einbettung in das Ganze, bewusst. Ein Problem mit wahllos herumstehenden oder gar keine Funktion besitzenden Figuren verliert für gewöhnlich - auf die Ausnahme der Nr. 50 sei hier bereits hingewiesen - in nicht unerheblichem Ausmaß an Schönheit und Eleganz. Die LeserInnen erfahren also, was eine Spielfigur zu leisten imstande ist und bekommen dadurch auch als PartiespielerInnen ein ganz anderes Gefühl hinsichtlich der von ihrer Armee ausgehenden Kräfte und welches scheinbar verborgene Potential - nicht unerheblich im Falle von Verluststellungen - in diesen schlummert. Mitunter ist es ein einzelner Stein, der gegen eine feindliche Übermacht reüssiert und das Matt in der vorgeschriebenen Zügezahl herbeiführt.
Das ausschließlich gedankliche Herangehen - und ich rate vom Herumprobieren auf dem Brette dringendst ab - schärft wiederum das für die praktische Partie so notwendige Vorstellungsvermögen, ohne das kein Remis oder Sieg erzielt werden kann.
Um möglichst großen Nutzen aus der vorliegenden Arbeit zu ziehen, empfehle ich den weniger geübten LöserInnen, den ersten Teil, also die "Ganz leichten" Kompositionen, jedenfalls sorgfältig zu studieren, da jeder auch noch so scheinbar offensichtliche Zug, also auch der Mattgebende, erläutert wird, um sich erst danach auf das Terrain des zweiten und dritten Teiles zu begeben.
In diesem Sinne wünsche ich daher allen Entspannung und Kunstgenuss, die, so bin ich überzeugt, mit einer automatischen Spielstärkehebung, und sei sie auch noch so gering, einhergehen, ohne dass ich natürlich dafiir die Haftung zu übernehmen vermag.
Wien, Februar 2016
Der Verfasser