Die seit 1927 von der FIDE ausgerichteten Schacholympiaden gehören zu den Höhepunkten des internationalen Turniergeschehens, die stets eine außergewöhnliche Attraktivität ausüben. Einige dieser Mannschaftsweltmeisterschaften fanden auch auf deutschem Boden statt - Hamburg 1930, München 1936 (keine offizielle Olympiade), München 1958, Leipzig 1960, Siegen 1970 und Dresden 2008 -, sie alle sind ausführlich in Buchform dokumentiert worden.
Die 13. Schacholympiade, die 1958 im Münchner Deutschen Museum zum Ausklang der 800-Jahr-Feier der bayerischen Metropole ausgetragen wurde, verzeichnete einen vorläufigen Rekord mit 36 teilnehmenden Nationen und 207 Spielern. Dass die nach dem Zweiten Weltkrieg langjährig dominierende UdSSR auch diesmal im Kampf um den Hamilton-Russell Cup siegreich war (in der imposanten Aufstellung Botwinnik, Smyslow, Keres, Bronstein, Tal, Petrosjan), konnte nicht überraschen, ähnlich die Folgeplatzierungen 2. Jugoslawien und 3. Argentinien.
Die BRD landete in der Finalgruppe A auf dem 7. Platz hinter dem punktgleichen DDR-Team, das sensationell Rang 6 erreichte (nach seinem deutlichen Sieg gegen die BRD). Weitere Mannschaften aus dem deutschen Sprachraum waren die Schweiz (8.) und Österreich (12.).
Die bewährten Schachautoren Alfred Brinckmann und Kurt Richter haben dieses hochkarätige Ereignis für die Nachwelt aufgearbeitet, eine Auswahl der interessantesten Partien und Partiefragmente kommentiert sowie Tabellen, statistisches Material und eine Reihe von zeitgenössischen Fotos beigesteuert. Auch wenn die Olympiade in die Zeit des Kalten Krieges fiel, so zeugt das Buch doch vom offenbar erfolgreichen Bemühen der Organisatoren und Spieler um Völkerverständigung und Freundschaft, getreu dem FIDE-Motto Gens una sumus ("Wir sind eine Familie").